Alle Beiträge von Sabine Kappeler

Hilfe das Wasser kommt!

Was tun bei Hochwasser und Starkregen?

Die letztjährigen Starkregenereignisse haben gezeigt, dass Hochwasser fast jeden, auch in Ammerbuch, aus „heiterem“ Himmel treffen kann, auch wenn man nicht unmittelbar an einem Gewässer wohnt.

Der vielbeschworene, vom Mensch verursachte Klimawandel führt nicht nur dazu, dass es auf der Welt durchschnittlich wärmer wird, sondern auch zu kleinen Temperaturänderungen in Europa, die drastische Klimaverschiebungen auslösen!

Temperaturwechsel und damit verbundene Wetterkapriolen wie Gewitter, Stürme, Starkregen können uns überraschen und unsere gewohnten Erfahrungen durcheinanderbringen

Lokale, oft räumlich eng begrenzte Starkregenfälle, sind bis jetzt nicht vorhersehbar. Die Kanalisation ist solchen Wassermassen oft nicht gewachsen. Die gesamte Kanalisation auf solche, bisher seltenen Ereignisse auszulegen ist aus Kostengründen nicht möglich.                                                       

Wir müssen zu anderen Maßnahmen greifen, um größere Schäden zu vermeiden.                                                                        Die Devise sollte sein: Das Wasser dort zurückhalten, wo es keine großen Schäden anrichtet (Retentionsflächen und Versickerungsflächen).                                                            Dort aber, wo es Schaden anrichten kann, für einen möglichst schnellen Abfluss zu sorgen, z. B. Gullis in Straßen offenhalten. Dies ist nicht nur die Aufgabe der Gemeindeverwaltung, bzw. des Bauhofes. Sie erfordert auch die Aufmerksamkeit und tätige Mitarbeit der Bürger! Dass dies in Ammerbuch gut funktioniert hat sich immer wieder gezeigt!

Retentionsflächen sind deshalb wichtig, weil sie plötzlich fallende Wassermassen aufnehmen können und nur langsam, über ein gebremstes Drainagesystem an die Kanalisation abgeben, oder dem Grundwasser über Versickerung zuführen. Diese können regelrechte Rückhaltebecken sein, aber auch Gräben, am Besten parallel zu den Höhenlinien mit gehemmtem Abfluss! Saubere Gräben führen das Wasser u.U. zu schnell ab. Ackerflächen sollten soweit möglich parallel zu den Höhenlinien gepflügt werden um den Wasserablauf zu bremsen und Erosion zu verhindern. Kontur-Pflügen.

Sumpf- und Wiesenflächen, Wald und Buschland haben ein größeres Retentionsvermögen als eine völlig aufgeräumte Landschaft oder gar versiegelte Flächen! Nicht umsonst unterstützt die Gemeinde alle Maßnahmen, die zu einer Verminderung der Abflussmengen führt! Entsiegelung von Hofflächen, Gründächer, Versickerung von Dachabwässern…

Auch zeitweise überflutete Feld-und Wiesenflächen können zur Retention genutzt werden, kommunale Investitionen die solchen Zwecken dienen werden vom Land mit bis zu 70% subventioniert! Außerdem führen Renaturierungen (wie in Pfäffingen), Aufweitungen von Bachläufen, Rückhaltebecken in landwirtschaftl. nicht stark genutzten Talauen nicht nur dem Schutz vor Hochwasser sondern auch zur Revitalisierung unserer Umwelt.(Pflanzen und Tiere)

Welche Massnahmen sollte der Bürger unternehmen? Vor Eintreten eines gefährlichen Starkregens Gefahrenpunkte erkennen! Fangkörbe der Gullis leeren, niedrige Kendelschwellen, tief gelegene Öffnungen im Auge haben und gegebenenfalls durch Maßnahmen absichern bzw. der Gemeinde nennen. Dämmmaterial, Jutesäcke (nicht über 20kg), nicht gefüllt und Sand zur nachbarschaftl. Nutzung bereit halten. Rückstauklappen in die Abwasserrohre einbauen lassen und einmal jährlich warten. Bitte bedenken Sie: Feuerwehr und Bauhof können nicht überall gleichzeitig sein, bitte fordern Sie deren Hilfe nur an, wenn dies unbedingt norwendig ist!

Ammer Renaturierung

Leichter als Starkregenereignisse sind Hochwasser an Bachläufen vorherzusagen. Durch überlegtes Bauen in Hochwassergebieten lassen sich Schäden in Grenzen halten. D.h. Keine Gebäude an Orten errichten, die mit großer Wahrscheinlichkeit überflutet werden oder dem Wasser entgegen stehen könnten. Schäden tragen oftmals Kommunen und Versicherungen, sprich die Allgemeinheit!

Um abzuschätzen wo welche Gefahren drohen gibt es Hochwasser Gefahrenkarten 

www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de

Die Hochwassergefahrenkarte am Beispiel Pfäffingen.
Quelle: Landesamt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg.

Es wird angezeigt welche Gebiete im Mittel alle 25, 50 oder 100Jahre überflutet werden könnten.                          Ein 100jähriges Hochwasser kann aber auch dreimal hintereinander auftreten oder 200 Jahre nicht.

Ratschläge, wie man sich im Falle eines Falles am Besten schützt findet man unter 

www.hzv.baden-wuerttemberg.de

Jakob Kiepenheuer

Renaturierungen an der Ammer

Gewässer sind die Lebensadern unserer Landschaft. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verlangt, Gewässer in einem guten ökologischen Zustand zu erhalten oder – dort wo Defizite bestehen – diesen wieder zu erreichen. Ziel ist es, unsere Gewässer für eine große Vielfalt heimischer Arten wieder als Lebensraum zurück zu gewinnen.

Auch wir profitieren und erfreuen uns an einer intakten Flusslandschaft – nicht zuletzt dadurch, dass wir sie erleben und sie auch als Erholungsraum nutzen können.

Durch den Bau von Abwasserbehandlungsanlagen hat sich die Gewässergüte stark verbessert. Die vielfach vorhandene monotone Gewässerstruktur mit ihren einheitlichen Strömungsbedingungen hat jedoch vielen Flussbewohnern die Lebensgrundlage entzogen. In der Vergangenheit durchgeführte Begradigungen führen vielfach zu erhöhten Fließgeschwindigkeiten, die auch zu einer Verschärfung der Hochwassergefahr führen können.

Zwischenzeitlich versucht man die negativen Folgen früherer Eingriffe zu korrigieren. Ziel ist es, den Flüssen und Bächen ihre natürliche Eigendynamik zurückzugeben. Bei der Renaturierung wird deshalb versucht, wieder eine freiere Entwicklung der Gewässer zu ermöglichen. Fluss und Auen werden dabei als zusammenhängendes System betrachtet.

vor der Renaturierung

Für die Entwicklung und den Unterhalt unserer Gewässer ist die Gemeinde zuständig.

Um eine möglichst naturnahe Gewässerentwicklung erreichen zu können, hat die Gemeinde Ammerbuch einen Gewässerentwicklungsplan für die Ammer erstellt. Die hierin empfohlenen Maßnahmen sollen die ökologische Funktionsfähigkeit wesentlich verbessern und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten schaffen. Nicht zuletzt können sie einen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten.

nach der Renaturierung

Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie werden zu 85% mit Landesmitteln gefördert. Weitere Mittel können über das kommunale Öko-Konto in entsprechende Projekte einfließen. Gerade im Zusammenhang mit städtebaulichen Umgestaltungen kann die Gemeinde mit den hohen Landeszuschüssen Verbesserungen des Freizeit- und Naherholungsumfelds für ihre Bürgerinnen und Bürger schaffen.

Ein erstes positives Umsetzungsbeispiel ist die Renaturierung eines Abschnittes der Ammer in Pfäffingen. Hier sind wir auch den Anliegern dankbar, die durch das Einbringen ihrer Grundstücke maßgeblich zum guten Gelingen des Projektes beigetragen haben.

Wir werden uns weiterhin gezielt dafür einsetzen, dass die namensgebende Lebensader unserer Gemeinde auch n Zukunft vermehrt aus ihrem Korsett befreit wird und damit auch die Lebensraumqualität für Pflanzen, Tiere und den Menschen selbst verbessert wird.

Andreas Steinacker GAL

Bilder: Ingenieurbüro Heberle, Rottenburg am Neckar

Fairtrade Gemeinde Ammerbuch – Was ist das?

Zielsetzung ist den fairen Handel bekannter zu machen und ein konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt zu setzen.

Fairtrade LOGO

Das Fairtrade-Siegel garantiert, daß Produzentinnen und Produzenten aus Afrika, Asien und Lateinamerika fairere Preise für Ihre Produkte bekommen und ihre Familien ein auskömmlicheres Leben haben.

5 Kriterien müssen erfüllt sein:

1) Die Gemeinde schenkt bei allen öffentlichen Sitzungen Fairtrade Kaffee und ein weiteres fair gehandeltes Getränk aus.

2) Es gibt eine Steuerungsgruppe zur Koordination.

3) In 4 lokalen Einzelhandelsgeschäften und 2 Gastronomiebetrieben werden mindestens 2 Fairtrade Produkte angeboten.

4) In 1 Schule, 1 Verein und 1 Kirche muß ein Fairtrade Produkt angeboten werden. Bildungsaktivitäten müssen umgesetzt werden.

5) Die Kampagne muß mindestens mit 4 Artikeln im Jahr im Amtsblatt vertreten sein. Es gibt Berichte über die Aktivitäten.

Wir rufen Sie auf, diese Kampagne für eine gerechtere Welt zu unterstützen!

Was können Sie dafür tun?
Sie können Produkte mit dem Fairtrade LOGO kaufen.
Sie können Vereine, Kirchen, Einzelhandel und Gaststätten auffordern, Fairtrade Getränke auszuschenken oder zum Kauf anzubieten.

Machen Sie Werbung für Fairtrade, sagen Sie es weiter!

Sabine Kappeler GAL-Ammerbuch