Renaturierungen an der Ammer

Gewässer sind die Lebensadern unserer Landschaft. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verlangt, Gewässer in einem guten ökologischen Zustand zu erhalten oder – dort wo Defizite bestehen – diesen wieder zu erreichen. Ziel ist es, unsere Gewässer für eine große Vielfalt heimischer Arten wieder als Lebensraum zurück zu gewinnen.

Auch wir profitieren und erfreuen uns an einer intakten Flusslandschaft – nicht zuletzt dadurch, dass wir sie erleben und sie auch als Erholungsraum nutzen können.

Durch den Bau von Abwasserbehandlungsanlagen hat sich die Gewässergüte stark verbessert. Die vielfach vorhandene monotone Gewässerstruktur mit ihren einheitlichen Strömungsbedingungen hat jedoch vielen Flussbewohnern die Lebensgrundlage entzogen. In der Vergangenheit durchgeführte Begradigungen führen vielfach zu erhöhten Fließgeschwindigkeiten, die auch zu einer Verschärfung der Hochwassergefahr führen können.

Zwischenzeitlich versucht man die negativen Folgen früherer Eingriffe zu korrigieren. Ziel ist es, den Flüssen und Bächen ihre natürliche Eigendynamik zurückzugeben. Bei der Renaturierung wird deshalb versucht, wieder eine freiere Entwicklung der Gewässer zu ermöglichen. Fluss und Auen werden dabei als zusammenhängendes System betrachtet.

vor der Renaturierung

Für die Entwicklung und den Unterhalt unserer Gewässer ist die Gemeinde zuständig.

Um eine möglichst naturnahe Gewässerentwicklung erreichen zu können, hat die Gemeinde Ammerbuch einen Gewässerentwicklungsplan für die Ammer erstellt. Die hierin empfohlenen Maßnahmen sollen die ökologische Funktionsfähigkeit wesentlich verbessern und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten schaffen. Nicht zuletzt können sie einen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten.

nach der Renaturierung

Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerökologie werden zu 85% mit Landesmitteln gefördert. Weitere Mittel können über das kommunale Öko-Konto in entsprechende Projekte einfließen. Gerade im Zusammenhang mit städtebaulichen Umgestaltungen kann die Gemeinde mit den hohen Landeszuschüssen Verbesserungen des Freizeit- und Naherholungsumfelds für ihre Bürgerinnen und Bürger schaffen.

Ein erstes positives Umsetzungsbeispiel ist die Renaturierung eines Abschnittes der Ammer in Pfäffingen. Hier sind wir auch den Anliegern dankbar, die durch das Einbringen ihrer Grundstücke maßgeblich zum guten Gelingen des Projektes beigetragen haben.

Wir werden uns weiterhin gezielt dafür einsetzen, dass die namensgebende Lebensader unserer Gemeinde auch n Zukunft vermehrt aus ihrem Korsett befreit wird und damit auch die Lebensraumqualität für Pflanzen, Tiere und den Menschen selbst verbessert wird.

Andreas Steinacker GAL

Bilder: Ingenieurbüro Heberle, Rottenburg am Neckar